Mär
08.
Den Wandel im Tourismus aktiv gstalten...
Sören Hartmann (BTW) vertrat die Position, dass die Erholung der Branche keine Rückkehr zu alten Zeiten bedeute. In Zukunft gehe es vor allem darum, Werte zu schaffen, sowohl für die besuchten Destinationen als auch für die Reisenden. In diesem Zusammenhang müssten sich die Reisenden darauf einstellen, mehr für ihre Urlaubserlebnisse zu bezahlen, dafür aber auch von interessanteren und tieferen Erfahrungen und Erlebnissen an ihren Urlaubsorten zu profitieren. „Wir müssen uns komplett umstellen und unser Produkt über den Wert verkaufen, nicht über den Preis", beteuerte Hartmann.
„Es geht nicht darum, zur Vergangenheit zurückzukehren, sondern es geht um die Gegenwart und um die Zukunft.“ Diese Auffassung vertrat Dr. Eduardo Santander von der ETC. Er betonte, dass es sich nicht darum drehen dürfe, die Zukunft vorherzusagen, sondern sie zu gestalten. Europa komme dabei eine wichtige koordinierende Rolle zu, sagte Santander. Dies habe etwa die Einführung des europaweit geltenden COVID-Impfzertifikats gezeigt. Nun gehe es darum, eine Plattform zu schaffen, um ökologischer zu werden – durch umweltfreundlichere Treibstoffe für Flugzeuge, ein besseres Abfallmanagement und eine diversifizierte Energieversorgung.
Eine der aktuell wichtigsten Herausforderungen, so Alessandra Priante von der UNWTO, sei es, die Arbeitskräftebasis im Tourismus wieder zu stärken. „Wenn wir die Menschen verlieren, verlieren wir das Herz und die Seele unseres Geschäfts“, warnte Priante. Deshalb sei es wichtig, bei jungen Menschen Vertrauen aufzubauen, ihnen Ausbildungsmöglichkeiten anzubieten und den Tourismus als eine Branche zu profilieren, die Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten bietet.
Die Attraktivität der Branche zu steigern, dazu gehört für Julia Simson vom WTTC auch, den ökologischen Fußabdruck der Tourismuswirtschaft nicht emotional, sondern faktenorientiert darzustellen. „Durch Smartphones und deren Betrieb werden genauso viele Treibhausgase freigesetzt wie durch den weltweiten Reiseverkehr", erläuterte Simpson, die den Anteil der Tourismusbranche an den weltweiten CO₂-Emissionen bei 8,1 Prozent sieht. Sie betonte, dass es der Tourismusbranche inzwischen gelungen sei, ihre Kohlendioxid-Intensität zu reduzieren und das Wachstum der Branche vom CO₂-Ausstoß zu entkoppeln. „Tourismus ist zudem vielerorts eine Art Wächter, der die Natur schützt“, bekräftigte Simpson.
Von: Pressemitteilung