Vergleicht man Vergangenheit und Gegenwart so kommt man zwangsläufig immer wieder zu der Erkenntnis, dass "reden und danach handeln" nicht nur in der Politik und Wirtschaft ein Fremdwort ist.
Beschlüsse werden beredet um dann oftmals zerredet statt umgesetzt zu werden.
So war am 1. Mai 2002 ein wichtiger Tag auf dem Weg zur rechtlichen Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen in Deutschland. An diesem Tag trat das Behindertengleichstellungsgesetz des Bundes in Kraft.
Ziel des Gesetzes sollte es sein die Benachteiligung von behinderten Menschen zu beseitigen und zu verhindern, sowie die gleichberechtigte Teilhabe von behinderten Menschen am Leben in der Gesellschaft zu gewährleisten.
Am 13. Dezember 2006 wurde die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet. Mit dem in Kraft treten der UN Konvention am 3.Mai 2008 wurde das internationale Übereinkommen völkerrechtlich wirksam. Seit dem 26. März 2009 ist die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen in Deutschland in Kraft.
Wesentliche Punkte der UN-Konvention sind das Recht auf Arbeit, die Festschreibung eines integrativen Bildungssystems, die Forderung nach einem selbst bestimmten Leben und die Verpflichtung zur Barrierefreiheit und Inklusion( gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft)
Doch wie selbstverständlich ist ein gleichberechtigtes Zusammenleben aller Menschen?
Leider werden Menschen mit Handicap noch immer benachteiligt, oder sogar ausgeschlossen. Das gilt auch für den Freizeitbereich.
Doch im phaeno Wolfsburg ist es wohltuend anders.
Hier wird der Zusammenschluss (Inklusion) von Menschen mit und ohne Behinderung erlebbar gemacht?
Menschen in ihren unterschiedlichen Fähigkeiten ernst nehmen,
Menschen spielerisch zum Begreifen zu ermuntern,
Bildung für alle,
Integration statt Ausgrenzung
war schon lange vor der UN-Konvention eine Lebenserkenntnis von Dr. Wolfgang Guthardt.
So war es denn auch nicht verwunderlich, dass der zukunftsorientierte Kulturpolitiker Dr. Wolfgang Guthardt im Herbst 1998 im städtischen Lenkungsausschuss den Vorschlag einbrachte, ein Science Center in Wolfsburg zu errichten.
Ein Science Center in Wolfsburg? Unvorstellbar für Viele ! Wäre da nicht ein Stadthaus sinnvoller und kostengünstiger?
Doch auch jetzt erwies sich Dr. Guthardt als zielstrebig und bemüht seine Idee zum Wohle der Zukunft seiner Stadt durchzusetzen. Breite Unterstützung fand er bei Professor Schnellecke. Der Oberbürgermeister der Stadt Wolfsburg hatte in San Francisco mit Freude im Exploratorium den Experimentierversuchen des jungen Publikums auf den verschiedenen Experimentierstationen zugeschaut. Die Umsetzung des Projekts " Science Center" in Wolfsburg erschien ihm daher erstrebenswert und zukunftsweisend.
Bereits im Juli 1999 wurde der Bau eines Science Centers vom Rat beschlossen und ein internationaler Architekturwettbewerb begann.
Die Architektin Zaha Hadid, eine Meisterin der Gegenwartsarchitektur, ging als Siegerin aus dem Architekturwettbewerb hervor.
Für die Experimentierstationen konnte der Amerikaner Joe Ansel als Kurator gewonnen werden.
Nach vielen Herausforderungen und spannenden Erlebnissen in der Bauphase wurde im November 2005 das Science Center "phaeno" eröffnet .
Heute nach 5jährigem Bestehen kann der "Vater" des phaeno und heutige Direktor, Dr. Wolfgang Guthardt auf sein (mit)geschaffenes Lebenswerk stolz sein. Für die überwiegende Mehrheit der bisher ca.1300.000 Besucher hat das phaeno einen nicht zu unterschätzenden Erlebniswert. Vermittelt es doch vielfältiges Wissen für jede Altersstufe ohne auf den Spaßeffekt verzichten zu müssen.
Doch hinter jedem erfolgreichen Projekt steht ein gutes Team.
So steht dem Besucher, egal ob jung oder alt, egal ob mit Handicap oder ohne, in den barrierefreien Ausstellungsräumen stets ein altersmäßig bunt gemischtes, freundliches und kompetentes Mitarbeiterteam zur Seite.
Zum Team der ersten Stunde gehört auch Ingo Wischnewski, der mit seinem Kollegen Alwin Daus in der phaeno Geburtstagsshow lehrreiche Experimente mit Wasserstoffluftballons, Klangrohren, Trockeneis und Feuertornados spannend und kurzweilig präsentierte und dafür von großen und kleinen Zuschauern mit begeistertem Applaus belohnt wurde.
Ebenfalls zum Team der ersten Stunde gehört Dominik Essing. Der Physiker, der zunächst an der Humboldt-Uni und am Technik-Museum in Berlin beschäftigt war, konnte sich bereits ein halbes Jahr vor Eröffnung des phaeno mit dem Grundkonzept vertraut machen.. Er kann jedes der 350 Exponate erklären und begleitet die zwei wechselnden Sonderausstellungen im Jahr..
Mit viel Wissen führt er den staunenden Besucher durch die zur Zeit aktuelle Spiegelausstellung.
Besonderen Spaß bereitet hier dem Besucher der Verzerrspiegel.
Es handelt sich um einen Wellenspiegel, der durch Krümmung nach hinten und Krümmung nach vorn unterschiedliche Bilder hervorbringt.
So erscheint man unten dick und klein und oben schmal und lang. Doch bei näherem Abstand gehen die Bilder verzerrt in einander über.
Auch der Unendlichkeitswürfel erfreut sich, vorallem bei den Kleinsten, größter Beliebtheit. Kann man doch hinein krabbeln und sich dann staunend mehrmals im Inneren sehen. Welch ein Spaß gerade für die ganz Kleinen.
Aber auch in der Dauerausstellung Wasser haben die Kleinen eine Menge Spaß.
Durch viele verschiedene Spielmöglichkeiten können hier erste Erfahrungen mit fließendem Wasser gesammelt und der Spürsinn angeregt werden.
Im Hexenhaus oder im schrägen Zimmer dürfen die größeren Kinder oder die Erwachsenen dann ihren Gleichgewichtssinn testen.
Nach einem oder mehreren Besuchen im phaeno ist man schlauer und wird vielleicht gern mit seinem Wissen glänzen.
Möchten auch Sie mit der ganzen Familie, mit der Kita-Gruppe, mit der Schulklasse, der Seniorengruppe oder dem Kegelverein
spielerisch lernen, schauen, staunen...
Inklusion im Freizeitbereich( er)leben....?
dann sind Sie herzlich willkommen
im phaeno Wolfsburg
"der Experimentierlandschaft"
web: www.phaeno.de