Feb
08.
Jedem dritten Haushalt in Deutschland gehört ein Einfamilienhaus. „Die Häuser, über die wir diskutieren müssen, sind bereits da“, betonte Ernst Uhing, der Präsident der AKNW, auf der Vernissage am 7. Februar in Düsseldorf. „Zwei Drittel aller Wohngebäude in Deutschland sind Einfamilienhäuser. Diese müssen wir zukunftsfähig weiterentwickeln!“
Flächen- und Materialverbrauch, Heizaufwand und Unterbelegung, problematische Siedlungsstruktur: Der Typus Einfamilienhaus wird heute zu Recht kritisch hinterfragt. „Allen Kritikpunkten zum Trotz ist das Eigenheim beliebt und stellt für viele Menschen den Wohntraum schlechthin dar“, stellte aber Dr. René Hartmann von der Wüstenrot Stiftung fest. Einfamilienhäuser hätten zudem einen beachtlichen Anteil am Wohnungsbestand und seien „fester Bestandteil unserer gebauten Umwelt und Wohnkultur“. Der 13. Gestaltungspreis habe sich deshalb vorgenommen, zu diskutieren, ob es nicht auch gute, „zukunftsfähige“ Lösungen für diese Bauaufgabe geben kann.
Mit dem Wettbewerbsthema „Das zukunftsfähige Einfamilienhaus?“ verbindet die Wüstenrot Stiftung architektonische, planerische und gesellschaftliche Fragestellungen: Wie können Einfamilienhäuser, sowohl Neu- als auch Bestandsbauten, (um)gestaltet und dem Lebenszyklus sowie den wechselnden Anforderungen der Bewohnerinnen und Bewohner angepasst werden? Wie können sie dem demografischen Wandel, dem steigenden Umweltbewusstsein und den wachsenden Anforderungen an die Energieeffizienz gerecht werden? Und wie kann eine flächensensible Gestaltung und Bebauung gelingen?
Der 13. Gestaltungspreis der Wüstenrot Stiftung spürte unter diesen Aspekten beispielhafte Einfamilienhäuser auf, die eine zukunftsfähige Form repräsentieren und damit den hohen Anforderungen und Maßstäben unserer Zeit entsprechen. Unter 189 Einsendungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wählte eine unabhängige Jury insgesamt fünfzehn Projekte aus, die als preiswürdig erachtet wurden. Aus Nordrhein-Westfalen wurden drei innovative Einfamilienhäuser mit dem Gestaltungspreis der Wüstenrot Stiftung ausgezeichnet. Die Wanderausstellung zeigt die ausgezeichneten Projekte zusammen mit den Einsendungen der engeren Wahl und weiteren bemerkenswerten Beispielen.
Umbau eines Wohnhauses, Köln - Kolonnaden, ein Bullauge und ein Portikus
Architektur: Feyyaz Berber Architekt BDA, Köln
Bauherr*innen: Britta Krings und Dr. Karl Molle, Köln
Foto: Thomas Wolf
Haus Grau, Aachen - Das Unfertige als Teil des Konzepts
Architektur: Amunt Martenson, Aachen
Bauherr*innen: Mark und Lena Bernhardt, Aachen
Foto: Thomas Wolf
Baulücke, Köln - Von der Garage zum Einfamilienhaus
Architektur: Wolfgang Zeh, Köln
Bauherr*innen: Eva Zeh-Kraiss und Wolfgang Zeh, Köln
Foto: Wolfgang Zeh
Von: Nicole Ehnes