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    01.

    Kirchen, Klöster & Konzil in der Bodenseeregion

    Klostererlebnistage Bodensee

    Über alle Grenzen hinweg ist die Bodenseeregion als Ganzes von Kirchen und Klöstern geprägt und dies nicht im Sinne einer rückwärtsgewandten Verklärung. Kirchen und Klöster sowie später das Konstanzer Konzil waren Zentren von Wissen, Kultur und Macht.

    Bis heute vermitteln sie die grundlegenden Werte der abendländischen Kultur. Mönche, Nonnen und ihre Klöster haben seit dem frühen Mittelalter die Landschaft rund um den Bodensee maßgeblich gestaltet. Ihre besondere Wirtschafts- und Lebensweise hat hier nicht nur eine einzigartige Kulturlandschaft geschaffen, sondern Impulse für Neuerungen in vielerlei Hinsicht gegeben. Die Bedeutung der Klöster in der Bodenseeregion spiegelt sich besonders in den UNESCO-Welterbestätten St. Gallen und Insel Reichenau sowie in den bis heute aktiven Klöstern wieder. Die spirituelle Kraft dieser Landschaft ist lebendig geblieben.

    Die «Klostererlebnistage Bodensee» stellen die Vielfalt der Aspekte klösterlichen Lebens in den Mittelpunkt. Zu erleben gibt es Konzerte, Führungen, Übernachtungen oder auch Workshops. Getragen werden die Klostererlebnistage von dem Projekt «Kirchen, Klöster & Konzil in der Bodenseeregion», einem Zusammenschluss von Touristikern und Vertretern der Kirchen in der Bodenseeregion. Ihr Ziel ist es, die Einzigartigkeit der Kombination und spirituellen Verknüpfung von Landschaft, Baukunst und Spiritualität in der internationalen Bodenseeregion aufzuzeigen.

    www.bodensee-kloester.eu

     

    UNESCO – Weltkulturerbe Stadt St. Gallen:

    Rokoko, Klosterplan und eine Mumie


    Das wohl bekannteste und beliebteste Gebäude des heutigen Klosterareals ist die Stiftsbibliothek. Tausende Besucherinnen und Besucher schlurfen jedes Jahr ehrfürchtig in Pantoffeln über den holzgetäfelten Boden der ehemaligen Schreibstube der Benediktiner-Mönche. Die Mönche sind zwar heute verschwunden, aber ihre Bibliothek beherbergt zigtausend unschätzbare Schriftstücke. Hier, in einem der schönsten Rokokosäle der Welt, können 170'000 gedruckte Bücher und –in wechselnder Ausstellung –einzigartige Exemplare der 2'000 mittelalterlichen Originalhandschriften bewundert werden. Der berühmte St. Gallen Klosterplan aus dem 9. Jahrhundert gibt es erstmals für die Öffentlichkeit im Original zu sehen. Das Exponat wird im neuen Ausstellungssaal präsentiert. Das Pergament ist die früheste Darstellung eines Klosterbezirks aus dem Mittelalter. Er entstand vermutlich zwischen 819 und 826 im Kloster Reichenau am Bodensee und ist im Besitz der Stiftsbibliothek St. Gallen. Touristenmagnet ist auch die Mumie der Schepenese, die zusammen mit ihrem Doppelsarg in der Stiftsbibliothek ruht. Die Priestertochter Schepenese lebte zwischen 700 und 650 v. Chr. in Theben und gehörte zur Elite jener Stadt. Ihre Mumie mit dem reich bemalten Innen-und Außensarg gelangte 1821 nach St. Gallen.


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